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Google AI Mode: KI-Suche verstehen & richtig vorbereiten

Google AI Mode: KI-Suche verstehen & richtig vorbereiten

Die Google-Suche steht vor einer grundlegenden Veränderung. Mit dem neuen Google AI Mode wird die Art und Weise, wie Inhalte gefunden, bewertet und angezeigt werden, revolutioniert.

In den USA ist AI Mode bereits großflächig im Einsatz, und Google macht klar, dass dies die Zukunft der Suche ist.

Auch wenn wir in den deutschsprachigen Ländern noch nicht direkt betroffen sind, sollten alle, die Inhalte erstellen oder für Sichtbarkeit verantwortlich sind, jetzt verstehen, wie AI Mode funktioniert und wie man sich optimal darauf vorbereiten kann.

In diesem Artikel erkläre ich dir Schritt für Schritt, wie der Google AI Mode arbeitet, was das für deine Inhalte und deine SEO-Strategie bedeutet und welche konkreten Maßnahmen du heute schon ergreifen kannst, um in der neuen Suchwelt erfolgreich zu sein.

Wie funktioniert der Google AI Mode? – Die neun Schritte der KI-Suche

Der AI Mode von Google ist kein einfaches Suchfeld, das nur nach einem Keyword sucht und dann eine Liste von Webseiten zurückgibt.

Vielmehr handelt es sich um einen komplexen Prozess, der in neun vereinfachten Schritten abläuft:

  1. Verstehen der Suchanfrage: Die Suchanfrage ist nur der Ausgangspunkt. Sie dient als Auslöser, um weitere Informationen rund um das Thema zu sammeln. Es geht nicht mehr um die exakte Übereinstimmung mit dem eingegebenen Begriff.
  2. Erfassen des Kontexts: Google nutzt umfassende Daten aus der aktuellen Sitzung, dem Gerät, vorherigen Suchanfragen und sogar Aktivitäten in anderen Google-Diensten wie Gmail oder Maps. Standort, Sprache und andere Kontextinformationen fließen dabei mit ein.
  3. Ableiten der Nutzerintention: Mithilfe eines Sprachmodells, aktuell Gemini 2.5, wird ermittelt, was der Nutzer vermutlich erreichen möchte – sei es Information, Vergleich oder Kauf.
  4. Generieren zusätzlicher Suchanfragen: Die KI erstellt automatisch weitere Suchanfragen, die zur vermuteten Intention passen. Das können verwandte oder differenzierte Aspekte des Themas sein. So entsteht eine umfassende Sicht auf die Anfrage.
  5. Relevante Dokumente abrufen: Google erstellt eine individuelle Sammlung passender Inhalte, die alle Varianten der Suchanfrage abdeckt.
  6. Weitere Klassifizierung der Anfrage: Die KI entscheidet, welche Art von Antwort benötigt wird: Erklärung, Vergleich, Empfehlung oder Transaktion. Je nach Bedarf greift sie z. B. auf Produktempfehlungen aus dem Shopping-Graph zu.
  7. Auswahl spezialisierter KI-Modelle: Je nach Anforderung kommen unterschiedliche Modelle zum Einsatz, etwa für Zusammenfassungen oder Produktempfehlungen. Besonders spannend ist die Anpassung an den gesamten Gesprächskontext.
  8. Antwort generieren: Die KI formuliert eine Antwort in natürlicher Sprache, die genau auf den Kontext und die Intention des Nutzers zugeschnitten ist.
  9. Antwort anzeigen: Das fertige Ergebnis wird oft in einem speziellen Bereich rechts neben den Suchergebnissen oder in interaktiven Elementen dargestellt – etwa mit Produktinformationen und Bewertungen.

Ein spannender Aspekt ist, dass die KI oft viele Quellen durchsucht, aber nur eine Auswahl davon dem Nutzer präsentiert.

Beim Beispiel mit einem Rucksack wurden beispielsweise 75 verschiedene Seiten oder Aspekte durchsucht, aber nur eine Handvoll davon sichtbar angezeigt.

Das zeigt, wie sehr die Inhalte heute auch für Maschinen produziert werden – der Nutzer bekommt eine prägnante Zusammenfassung, ohne alles im Detail zu lesen.

Diese Informationen stammen aus einem Google-Patent, das von Michael King hervorragend strukturiert und analysiert wurde. Wer tiefer in die technische Seite eintauchen möchte, findet in seiner Analyse eine sehr gute Detailquelle.

Vorbereitung auf den Google AI Mode: Was du heute schon tun kannst

Obwohl der AI Mode in Deutschland noch nicht flächendeckend aktiv ist, solltest du dich jetzt vorbereiten.

Hier sind meine drei wichtigsten Empfehlungen, um in der neuen Suchwelt zu bestehen:

1. Zielgruppen viel feiner segmentieren

Bisher haben uns die klassischen Suchmaschinen oft dazu gezwungen, möglichst generische Inhalte zu erstellen, die für eine breite Masse an Suchanfragen passen.

Das führte dazu, dass viele Webseiten versuchten, alles für alle zu sein – ein Kompromiss, der selten wirklich gut funktioniert hat.

Der AI Mode hingegen will Inhalte, die genau auf eine spezifische Zielgruppe und deren konkrete Nutzungssituation zugeschnitten sind. Das bedeutet:

  • Erstelle keine abstrakten, generischen Seiten, die nur auf Keywords optimiert sind.
  • Fokussiere dich stattdessen auf konkrete Nutzerprobleme und Szenarien.
  • Beispiel: Statt einer allgemeinen B2B-Marketing-Seite, die für das Keyword „B2B Marketing“ rankt, entwickle Inhalte, die genau ein spezifisches Problem lösen, das eine bestimmte Zielgruppe hat.
  • Nutze Micro-Moments, also spezifische Momente oder Situationen, in denen Nutzer eine Entscheidung treffen oder eine Aufgabe erledigen wollen.

Google liefert hier oft generische Vorschläge wie „Ich ziehe um“, „Ich gründe ein Unternehmen“ oder „Ich plane Urlaub“.

Diese kannst du als Inspiration nehmen, um spezifische Content-Hubs oder Tools für genau definierte Zielgruppen zu entwickeln.

Das Ziel ist, den AI Mode davon zu überzeugen, dass dein Content die perfekte Lösung für eine bestimmte Nutzerfrage ist – nicht irgendein generisches Top-of-the-Funnel-Thema, das sowieso von großen Marken dominiert wird.

2. Breite digitale Präsenz aufbauen – über die eigene Website hinaus

Eine der größten Herausforderungen für viele SEOs ist es, SEO nicht nur auf die eigene Website zu beschränken.

Google AI Mode bewertet Marken heute nicht mehr nur anhand der eigenen Webseite, sondern aus dem gesamten digitalen Ökosystem:

  • Was wird auf YouTube über dich gesagt?
  • Welche Meinungen findest du auf Reddit, in Foren oder auf LinkedIn?
  • Wie sehen Rezensionen aus, und was berichten Fachartikel oder die Presse über deine Marke?

All diese Informationen fließen innerhalb von Sekunden in die KI-Antworten ein – unabhängig davon, ob du direkt rankst oder nicht.

Deshalb ist es entscheidend, dass dein Content auch auf Drittplattformen sichtbar, relevant und gut auffindbar ist.

Das bedeutet konkret:

  • Regelmäßiges Publizieren von zielgruppengerechten Inhalten auf externen Plattformen.
  • Entwicklung von Formaten, die von Maschinen gut verarbeitet werden können – etwa strukturierte Texte auf der Website oder zitierfähige Videos auf YouTube.
  • Aktuelle und konsistente Pflege von Informationen in Branchenverzeichnissen und Google-Diensten wie dem Google Business Profile.

Gerade im lokalen SEO wissen wir, wie wichtig vertrauenswürdige und konsistente Daten sind. Für eine KI ist das noch wichtiger, da sie Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenführt und nur vertrauenswürdige Daten nutzen möchte, um verlässliche Antworten zu liefern.

3. Erfolg nicht mehr nur an Klicks messen

In der klassischen SEO-Welt waren Klicks, Rankings und Sichtbarkeitsindizes die wichtigsten Messgrößen. Im AI Mode verliert der Klick aber an Bedeutung. Vielmehr stellt sich die Frage:

„Erscheint meine Marke in der Antwort des AI-Assistenten?“

Die neue Sichtbarkeit bemisst sich daran, ob du in AI-Übersichten, als empfohlene Marke oder als Produktvorschlag auftauchst.

Brand-Suchen, bei denen Nutzer explizit nach deiner Marke suchen, werden zu einem indirekten Vertrauens- und Popularitätssignal.

Wichtiger als viele Klicks ist heute, ob du Nutzer, die durch AI-Assistenten vorbereitet werden, auch wirklich konvertierst.

Denn wir bewegen uns weg von Masse hin zu Qualität – weniger Traffic, der aber deutlich besser qualifiziert ist.

Die Realität zeigt, dass in vielen Nischen bisher 97 % der Besucher keine Conversion ausgelöst haben. Das war ein miserables Ergebnis.

Mit AI Mode wird viel unqualifizierter Traffic wegfallen, aber die, die auf deine Seite kommen, sind deutlich vorbereiteter und wissen meist schon, ob dein Produkt passt.

Das bedeutet für dich als Marke oder Anbieter:

  • Definiere klar, was du wem anbietest.
  • Stelle sicher, dass dies sowohl auf deiner Website als auch außerhalb klar kommuniziert wird.
  • Digitalisiere deine Marke umfassend, um im AI Mode relevant zu bleiben.

Die Zukunft der Suche: KI-Modus wird Standard – bist du bereit?

AI Mode ist aktuell in den USA live, aber auch hierzulande wird er bald kommen.

Wer heute Websites plant, verwaltet oder Kampagnen steuert, sollte sich fragen, wie die eigene Strategie aussieht, wenn klassische Suchergebnisse durch AI-Antworten ersetzt werden.

Die große Frage lautet:

„Sind deine Inhalte, deine Struktur und deine Daten überhaupt für ein System geeignet, das nicht mehr primär verlinkt, sondern direkt antwortet?“

Das gilt nicht nur für Google AI Mode, sondern auch für andere aufkommende KI-gestützte Suchsysteme wie ChatGPT Search und zukünftige AI-Assistenten.

Wie lange es genau dauert, bis sich AI Mode weltweit durchsetzt, ist noch offen. Doch die Entwicklung ist rasant.

future of search: AI mode

Es ist unwahrscheinlich, dass alle Suchintentionen und Situationen sofort durch AI Mode gelöst werden können. Aber in den nächsten Jahren wird das ganz sicher Realität.

Das bedeutet:

  • Marken müssen jetzt anfangen, ihre Inhalte und Strukturen auf die KI-gestützte Suche auszurichten.
  • Die digitale Transformation und klare Positionierung werden über Erfolg oder Misserfolg im neuen Suchzeitalter entscheiden.
  • Holistisches Marketing wird wichtiger denn je, denn der AI Mode berücksichtigt das gesamte digitale Ökosystem.

Wer diese Veränderungen frühzeitig annimmt, hat die besten Chancen, in der neuen Suchwelt sichtbar und relevant zu bleiben.

Mehr lesen: Large Language Model Optimization (LLMO): Die Zukunft des digitalen Marketings

Fazit: AI Mode verstehen und aktiv gestalten

Der Google AI Mode verändert die Suche grundlegend. Von der reinen Keyword-Abfrage hin zu einem kontext- und nutzerintentionbasierten System, das Antworten generiert statt nur Links anzeigt.

Die wichtigsten Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen für dich:

  1. Segmentiere deine Zielgruppen viel feiner und erstelle Inhalte, die spezifische Nutzerprobleme und -situationen lösen.
  2. Baue eine breite digitale Präsenz auf, die über deine eigene Website hinausgeht, um in der KI-Suche als vertrauenswürdige Marke wahrgenommen zu werden.
  3. Miss deinen Erfolg nicht mehr nur an Klickzahlen, sondern daran, ob du in AI-Antworten auftauchst und Nutzer entlang der Customer Journey konvertierst.

Die Zukunft der Suche wird von KI-Assistenten geprägt sein. Das bedeutet, dass wir uns von der klassischen SEO-Welt verabschieden und uns auf eine neue Realität einstellen, in der Kontext, Vertrauen und gezielte Nutzeransprache im Mittelpunkt stehen.

Die Zeit zu handeln ist jetzt – bereite dich und deine Inhalte auf den Google AI Mode vor, bevor er auch hier zum Standard wird.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung und freue mich auf die spannende Reise in die Zukunft der Suche!

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Jhin Rus

Jhin Rus is the founder and managing director of Chatgpt Seo.

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Jhin Rus

Founder, CEO

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